Pionierlösungen

Direct Air Capture

Kohlenstoff wird direkt aus der Umgebungsluft gewonnen und dann sicher und dauerhaft gelagert

Eine Direct Air Capture-Anlage mit rotierenden Ventilatoren, die Luft einsaugen, um Kohlenstoffdioxid zu entfernen.

Dauerhaftes Entfernen von Kohlenstoff

23 % des Fonds ausgegeben

Beim Direct Air Capture (DAC)-Verfahren wird CO₂ direkt aus der Umgebungsluft gefiltert und dann sicher und dauerhaft gelagert. Man kann es sich ungefähr wie eine Kläranlage vorstellen, die Wasser reinigt und aufbereitet. Kläranlagen gehören heutzutage zu unserem Alltag dazu. Nun brauchen wir eine solche Lösung für die Reinigung unserer Luft. Und hier kommt DAC ins Spiel.

Im Moment ist es allerdings sehr kompliziert, Kohlenstoff aus der Luft abzubauen. Unsere Atmosphäre enthält derzeit eine CO₂-Konzentration von über 400 ppm (parts per million). Das ist zwar genug, um einen erheblichen Einfluss auf unser Klima zu haben, aber es sind trotzdem nur 0,04 % der Luft. Das wäre so, als würde man einen Tropfen Tinte in einen Swimmingpool schütten und versuchen, ihn wieder herauszufiltern.

Es gibt zum Glück Technologie, die genau dazu in der Lage ist. Und das sind großartige Neuigkeiten, denn sie geben uns Hoffnung: Wenn wir diese Technologie skalieren und sie erschwinglicher machen, können wir weiterhin in einem gewissen Maße Treibhausgase abgeben, da wir wissen, dass sie sich wieder aus der Luft herausfiltern lassen. Wir müssen unsere Emissionen natürlich weiterhin überall, wo es geht, reduzieren, aber das DAC-Verfahren ist eine der wichtigsten Technologien, die uns dabei hilft, mehr Kohlenstoff zu filtern als wir abgeben.

Shopify hat insgesamt 15.000 Tonnen über das DAC-Verfahren entfernten Kohlenstoff von Carbon Engineering und Climeworks gekauft. Das ist die größte Menge an DAC-Kohlenstoffentfernung, die je von einem Unternehmen gekauft wurde.

Der gewonnene Kohlenstoff kann:

  • zur Herstellung kohlenstoffarmer Brennstoffe verwendet werden
  • in Produkten wie Beton gelagert werden
  • als Gas in leere Ölreservoirs eingespeist werden
  • unterirdisch in Stein umgeformt werden

Carbon Engineering, British Columbia Facility

Unternehmen im Spotlight

Carbon Engineering

Der Harvard-Professor David Keith gründete Carbon Engineering, um das Direct Air Capture-Verfahren zu erforschen, denn es zeichnete sich immer deutlicher ab, dass es nicht einmal ausreichen würde, die globalen Emissionen auf Null zu reduzieren, um den Klimawandel aufzuhalten. Der Kohlenstoff muss aus der Atmosphäre entfernt werden, um den Klimawandel aufzuhalten.

Carbon Engineering hat eine funktionierende Technologie entwickelt, die CO₂ direkt aus der Luft saugen kann. Gemeinsam mit Partnern möchte das Unternehmen Anlagen bauen, die eine Million Tonnen von CO₂ pro Jahr aufnehmen können – das entspricht den jährlichen Emissionen von 250.000 Autos oder der Arbeit von 40 Millionen Bäumen.

Derzeit baut Carbon Engineering ein Innovationszentrum in Squamish, BC (Kanada), um den CO₂-Aufnahmeprozess zu optimieren. Außerdem baut der Entwicklungspartner des Unternehmens, 1PointFive, seine erste große DAC-Anlage im im Perma-Becken.

Die Technologie des Unternehmens kann fast überall eingesetzt werden. Das bedeutet, dass das Unternehmen Einrichtungen an idealen Orten bauen kann, an denen kostengünstige, saubere Energie für das System zur Verfügung steht, oder an Orten, an denen es einfach ist, CO₂ dauerhaft unter der Erde zu lagern. Selbst wenn ein Kraftwerk mit Erdgas betrieben wird, werden alle CO₂-Emissionen aus dem Verbrennungsprozess aufgefangen und zusammen mit dem CO₂ aus der Atmosphäre unterirdisch gespeichert.

Im Grunde funktioniert die Technologie des Unternehmens so: Es wird Luft aufgenommen und anschließend wird durch chemische Reaktionen CO₂ extrahiert. Die restliche Luft wird dann wieder in die Atmosphäre abgegeben. Es ist wie ein von Menschenhand gebauter Baum, nur dass die Technologie schneller ist, weniger Fläche in Anspruch nimmt und reines, komprimiertes CO₂ erzeugt, das unterirdisch gelagert oder wiederverwendet werden kann.

Shopify hat sich bereit erklärt, das Innovationszentrum von Carbon Engineering durch die Finanzierung von permanenter Kohlenstoffentfernung zu unterstützen. Damit möchten wir zeigen, dass wir an diese Methode glauben, und dem Unternehmen eine neue Einnahmequelle bieten, damit es seine Technologie weiter ausbauen kann. Wir haben außerdem vereinbart, 10.000 Tonnen Kohlenstoff aus der großen DAC-Anlage von Carbon Engineering dauerhaft abzunehmen.

Dieser Kauf von 10.000 Tonnen sendet eine klare Botschaft, dass Käufer nach einer Möglichkeit zur dauerhaften Kohlenstoffentfernung suchen und dass die groß angelegte DAC-Technologie eine Schlüssellösung zur Bekämpfung des Klimawandels ist. Darüber hinaus wird unser Kauf von Carbon Engineering die Entwicklung von Projekten unterstützen, die DAC mit der separaten Bindung von atmosphärischem CO2 anstelle von erweiterter Ölgewinnung kombinieren.

"Der größte Vorteil unserer Technologie: Sie kann jeden Kohlenstoffdioxidausstoß an jedem Ort und zu jeder Zeit eliminieren."

– Steve Oldham, CEO von Carbon Engineering

Unternehmen im Spotlight

Climeworks

Jan Wurzbacher und Christoph Gebald, die beiden Gründer von Climeworks, lernten sich als Studenten an ihrem ersten Tag an der Universität Zürich kennen. Sie stellten fest, dass sie beide leidenschaftliche Wintersportler sind. Da sie viel Zeit in den Bergen verbrachten, beobachteten sie mit Besorgnis den sichtbaren Rückgang der Gletscher in den Schweizer Alpen. Daraufhin beschlossen sie, ihre Ingenieurskenntnisse zu nutzen, um dieses Problem anzugehen.

Climeworks setzt Direct Air Capture-Anlagen ein, um CO₂ aus der Luft zu filtern. Ein isländisches Unternehmen namens Carbfix mischt das aufgenommene CO₂ mit Wasser und pumpt es tief unter die Erdoberfläche. Durch natürliche Mineralisierung reagiert das CO₂ mit Basaltgestein (das aus erkalteter Lava gebildet wird) und verwandelt sich innerhalb weniger Jahre in Stein, wodurch es dauerhaft der Luft entzogen wird. Das ist die ideale Lösung zur Entfernung von Kohlendioxid.

Frühe Kunden wie Shopify verdeutlichen die Marktnachfrage, die es Climeworks ermöglichen wird, seine Technologie zu skalieren, massive Kostensenkungen zu erzielen und den Preis zu reduzieren, um den Zugang zu seiner Lösung zu erleichtern. Je mehr frühe Kunden Climeworks bekommt, desto schneller kann das passieren.

Die Bauarbeiten für Orca, die neue Anlage für Direct Air Capture und Speicherung von Climeworks in Island, sind in vollem Gange. Climeworks hat seine Kapazitäten zur Entfernung von Kohlendioxid innerhalb von 3–4 Jahren auf beeindruckende Weise um das 80-Fache gesteigert. Wenn die Anlage Ende 2021 in Betrieb geht, wird sie 4.000 Tonnen CO₂ pro Jahr aufnehmen.

Shopify hat sich für mehrere Jahre verpflichtet, 5.000 Tonnen entzogenen Kohlenstoff von Climeworks zu kaufen. Durch die gezielte Unterstützung der Kohlenstoffentfernung auf lange Sicht möchten wir Climeworks dabei helfen, seine erstklassige Lösung weiter zu skalieren.