Es gibt viele Gründe, einen Businessplan zu schreiben. Dabei ist es nicht nur für Unternehmen interessant, die sich eine Finanzierung für die Gründung oder den Ausbau ihres Business sichern möchten.
Ein Businessplan kann dir helfen, mehr Klarheit bezüglich deiner Strategie zu gewinnen, potenzielle Hindernisse zu identifizieren, deinen Ressourcenbedarf zu klären und die Durchführbarkeit deiner Idee oder Wachstumspläne zu bewerten – und das alles noch vor der eigentlichen Gründung.
Was auch immer dein Grund für das Schreiben eines Businessplans ist, ddas Unterfangen wird sich anfangs wahrscheinlich wie eine lästige Hausaufgabe anfühlen. Wenn du ein Unternehmen gründest, ist deine To-Do-Liste endlos lang und gespickt mit spannenderen Aufgaben, wie dem Fotografieren von Produkten, dem Erstellen von Werbekampagnen und dem Aufbau deiner Social-Media-Präsenz.
Nicht jedes Unternehmen startet mit einem formalen Businessplan. Viele Gründer:innen finden es jedoch wertvoll, einen Schritt zurückzutreten und ihre Idee und den von ihnen avisierten Markt genauer zu analysieren. Es soll helfen, den Umfang ihres Projekts und die eigene Strategie besser einschätzen zu können und anschließend fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Und genau an dieser Stelle kommt die Erstellung eines Businessplans ins Spiel.
Was ist ein Businessplan?
Ein Businessplan ist ein Dokument, das ein Unternehmen, seine Produkte oder Dienstleistungen, seine Führung und Personalausstattung, seine Finanzierung, sein Betriebsmodell sowie viele andere erfolgsentscheidende Details beschreibt und darauf eingeht, wie ein Unternehmen Geld verdient (oder verdienen wird).
Inhaltsverzeichnis:
- Warum einen Businessplan erstellen?
- Businessplan erstellen: Die Vorteile
- Anforderungen an einen Businessplan
- Businessplan erstellen: Aufbau und Inhalt
- So schreibt man einen Businessplan: Die besten Tipps
- Typische Fehler, die du vermeiden solltest
- Bereit für die Gründung: Businessplan präsentieren
Warum einen Businessplan erstellen?
Investorinnen und Investoren verlassen sich auf Businesspläne, um vor der Finanzierung die Machbarkeit eines Geschäftsvorhabens zu bewerten. Aus diesem Grund sind Businesspläne oft auch mit der Aufnahme eines Kredits verbunden. Aber auch wenn du gerade keine Finanzierung benötigst, gibt es einige schlagende Argumente für das Schreiben eines Businessplans.
- Planung. Das Schreiben deines Businessplans ist eine enorme Hilfe zur Klärung deiner Ideen und kann helfen, den Umfang deines Unternehmens sowie den Bedarf an Zeit, Geld und Ressourcen zu verstehen, die du für den Einstieg benötigst.
- Bewertung von Ideen. Wenn du mehrere Ideen im Kopf hast, kann dir ein grober Businessplan für jede einzelne helfen, deine Zeit und Energie auf diejenige mit den höchsten Erfolgsaussichten zu konzentrieren.
- Recherche. Um einen Businessplan zu schreiben, musst du deine idealen Kund:innen und deine Wettbewerber:innen recherchieren. Diese Informationen werden dir später helfen, fundiertere und strategischere Entscheidungen zu treffen.
- Personalplanung. Dein Businessplan ist eine der einfachsten Möglichkeiten, deine Vision an potenzielle neue Mitarbeitende zu kommunizieren und kann helfen, ihr Vertrauen in das Unternehmen aufzubauen. Das gilt besonders dann, wenn du dich in den frühen Phasen des Wachstums befindest.
- Partnerschaften. Wenn du planst, andere Unternehmen für eine Kooperation zu gewinnen, können sie anhand eines Businessplans viel leichter einschätzen, ob dein Unternehmen gut zu ihnen passt – vor allem, wenn ihr Geschäft bereits reifer als deines ist.
- Wettbewerbe. Es gibt viele Businessplan-Wettbewerbe, die Preise wie Mentoring, Stipendien oder Investitionskapital ausloben. Um relevante Wettbewerbe in deiner Branche und Region zu finden, solltest du die folgenden Google-Suchen ausprobieren: „Businessplan Wettbewerb + [dein Standort]“ und „Businessplan Wettbewerb + [deine Branche]“.
Lesetipp: Das Business-Model-Canvas hilft dir dabei, Geschäftsideen zu visualisieren. Wir zeigen dir, wie du das Modell nutzt.
Wenn du nach einer strukturierten Möglichkeit suchst, deine Gedanken und Ideen zu sortieren und diese mit Personen zu teilen, die einen großen Einfluss auf deinen Erfolg haben können, ist ein Businessplan ein ausgezeichneter Ausgangspunkt.
Hier sind die Antworten einiger Entrepreneur:innen auf die Frage, wie nützlich das Schreiben eines Businessplans für ihr Unternehmen war.
„Wir hatten einen Marketinghintergrund, aber nicht viel Erfahrung in den anderen Funktionen, die für die Führung eines E-Business im Bereich Mode erforderlich sind, wie z. B. Betriebsabläufe, Finanzen, Produktion und IT."
Die Erstellung eines Businessplans half uns, die 'Unbekannten' zu identifizieren. Wir konnten dadurch die Lücken erkennen, bei denen wir unsere Kenntnisse ausbauen mussten bzw. auf externe Unterstützung angewiesen waren.
– Jordan Barnett, Kapow Meggings
"Wir führen ein Schmuckunternehmen, das wir sowohl als Einzelhandelsgeschäft als auch Onlineshop betreiben. Irgendwann stand dann der Wechsel von Magento zu Shopify an. Wir erstellten einen Businessplan für den Umzug, genau wie auch bei unserer ursprünglichen Website und unserem E-Commerce-Business. Unser Businessplan enthielt einen Überblick über die Motivation hinter dem Umzug, die Probleme mit dem derzeitigen Shopsystem, die Vorteile des Umzugs auf eine neue Plattform, die potenziellen Probleme während des Umzugs, die Hauptaufgaben, zusätzliche Kosten und einen Zeitplan. Er deckte wirklich alles ab, was wir für das Wichtigste hielten. Dieser Businessplan wurde an alle Projektbeteiligten weitergegeben, von den Fotograf:innen über das Marketingteam bis hin zu den Entwickler:innen. Auf diese Weise waren wir alle auf dem gleichen Stand. Beim ersten Mal hatte es ziemlich gut funktioniert und dieses Mal sogar noch besser."
Businessplan erstellen: Die Vorteile
Ein Businessplan hilft dir dabei, einen konkreten Überblick über dein Geschäftsvorhaben zu gewinnen. Mangelnde Planung zählt zu einem der größten Risiken bei der Gründung eines Unternehmens. Oft zeigt sich erst nach der Unternehmensgründung, dass Produkte nicht optimal auf eine Zielgruppe ausgerichtet sind oder wichtige Marketingkanäle ungenutzt bleiben. Mit der Erstellung eines professionellen Businessplans kannst du diese Faktoren direkt prüfen und so das Risiko des Scheiterns minimieren.
Ohne Businessplan bekommst du außerdem weder von einer Bank Geld noch einen Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit.
Die wichtigsten Vorteile haben wir für dich noch einmal zusammengefasst:
- Fokus definieren: Ein Businessplan gibt Orientierung und Struktur, um Details der Geschäftsidee auszuarbeiten.
- Marktchancen prüfen: Mit einem konkreten Plan lässt sich gut herausfinden, ob das geplante Produkt überhaupt auf einen Markt trifft, der attraktiv genug ist.
- Eigene Fähigkeiten stärken: Bei der Auseinandersetzung mit dem Businessplan lernen Gründer:innen viel über ihr Produkt, die Kund:innen, Mitbewerber:innen und Konkurrent:innen. So kannst du später bei Investorengesprächen besser punkten!
- Kapitalbedarf klären: Oft scheitern Existenzgründungen durch zu wenig Kapital. Dein Businessplan hilft dir dabei, Umsätze und Kosten zu planen sowie den Finanzierungsbedarf realistisch einzuschätzen.
- Kapitalgewinnung: Dein Businessplan ist die Grundlage für Bankgespräche und Investorenverhandlungen.
- Erfolgsanalyse: Nach der Gründung können die tatsächlichen Entwicklungen mit dem Businessplan abgeglichen werden. So kannst du frühzeitig Maßnahmen ergreifen, wenn nicht alles nach Plan laufen sollte.
Anforderungen an einen Businessplan
In erster Linie schreibst du deinen Businessplan für dich selbst. Bei der Erstellung solltest du aber dennoch immer an deine Leser:innen denken! Achte daher auf eine einfache, verständliche Sprache, eine ausgefeilte Gliederung und zielgerichtete Grafiken oder Tabellen, damit sie dein Vorhaben schneller erfassen können.
Behalte immer im Hinterkopf, dass es in erster Linie um die ökonomische Machbarkeit deiner Idee geht. Auch wenn dein Produkt besonders erklärungsbedürftig ist, solltest du die technischen Ausführungen beispielsweise gering halten. Klar willst du auch präsentieren, dass deine Idee funktioniert - aber die Belege dafür solltest du lieber in den Anhang schieben. Viel wichtiger ist nämlich, dass deine Idee einen starken Kundennutzen verspricht und deine Zielgruppe anspricht. Dieser Aspekt sollte der Kern deines Businessplans sein.
Lesetipp: In diesem Blogbeitrag verraten wir dir zum einen, wie du einen bereits existierenden Onlineshop kaufen kannst. Zum anderen erklären wir jedoch auch, wie du deinen eigenen Webshop am besten verkaufen kannst.
Businessplan erstellen: Aufbau und Inhalt
Nur wenige Dinge wirken einschüchternder, als eine leere Seite vor sich zu haben. Um diesen Zustand zu vermeiden, solltest du deinen Businessplan mit einer strukturierten Skizze und den wichtigsten Details beginnen, die in jedem Abschnitt enthalten sein sollen.
Lesetipp: In diesem Beitrag findest du alle wichtigen Infos zu Print-on-Demand.
Diese Skizze ist ein enorm wichtiger Schritt im Prozess der Erstellung eines Businessplans. Aus diesem Grund haben wir eine umfassende Übersicht zusammengestellt, die du in dein leeres Dokument kopieren kannst. So erleichterst du dir den Einstieg und vermeidest den Anblick dieser einschüchternden leeren Seite. Falls du die Möglichkeit hast, dir von bekannten Unternehmer:innen Businessplan Beispiele einzuholen, solltest du auch diese Chance nutzen, um dich an ihren Vorlagen zu orientieren.
Hier ist eine Skizze eines beispielhaften Businessplans.
- Zusammenfassung
- Unternehmensübersicht
- Marktanalyse
- Produkte und Dienstleistungen
- Marketingplan
- Logistik und Betriebsplan
- Finanzplan
Du kannst auch mit einer Businessplan Vorlage beginnen und damit die Struktur deines Plans definieren. Auch ein Online-Tool kann dich bei der Erstellung unterstützen. Im Internet findest du verschiedene Anbieter:innen, die ihr Businessplan-Tool entweder kostenlos oder gegen eine Gebühr zur Verfügung stellen.
Mit Klick auf den Button öffnet sich die Vorlage für den Businessplan. ❗ Achtung, du musst folgende Schritte befolgen, um den Plan bearbeiten zu können: Klicke auf Datei, um das Template herunterzuladen oder eine Kopie zu erstellen.
Jetzt, da du ein Grundgerüst oder eine Vorlage erstellt hast, ist es an der Zeit, Inhalte zu erstellen. Wir haben unsere Vorlage nach Abschnitten aufgeschlüsselt, damit du deinen Businessplan Schritt für Schritt erstellen kannst.
Lesetipp: In diesem Beitrag haben wir für dich 5 TikTok Produkte zusammengestellt, die in der ganzen Welt bekannt sind.
Zusammenfassung
Eine gute Zusammenfassung (auch Executive Summary genannt) ist einer der wichtigsten Abschnitte deines Plans. Gleichzeitig ist sie auch der letzte Abschnitt, den du schreiben solltest.
Der Zweck der Zusammenfassung ist es, alles, was folgt, zu verdichten und Leser:innen mit wenig Zeit (z. B. potenzielle Investor:innen) einen Überblick über dein Businessvorhaben zu geben, der sie davon überzeugt, weiterzulesen. Denk daran, dass es sich hier um eine Zusammenfassung handelt. Hebe also die wichtigsten Punkte hervor, die du beim Schreiben deines Plans herausgearbeitet hast. Wenn du für deine eigenen Planungszwecke schreibst, kannst du die Zusammenfassung auch überspringen. Natürlich kannst du es trotzdem versuchen und es als Übung betrachten.
Eine Zusammenfassung sollte den Umfang einer Seite nicht überschreiten. Diese Platzbeschränkung kann das Verdichten aller wichtigen Informationen natürlich ein wenig stressig machen, es ist aber nicht unmöglich. Hier die Dinge, welche die Zusammenfassung deines Businessplans enthalten sollte:
- Geschäftskonzept. Was macht dein Unternehmen?
- Geschäftsziele und Visionen. Was möchte dein Unternehmen tun?
- Produktbeschreibung und Differenzierung. Was verkaufst du und warum ist es anders?
- An wen verkaufst du?
- Wie willst du deine Kund:innen erreichen?
- Aktuelle Finanzlage. Was verdienst du derzeit an Umsatz?
- Prognostizierte Finanzlage. Welche Umsatzerwartungen hast du?
- Die Finanzierung. Wie viel Geld benötigst du?
- Das Team. Wer ist in das Geschäft involviert?
Du willst wissen, wie andere Unternehmen ihr Business aufgezogen haben? Höre echte Insights in unserem Podcast!
Unternehmensübersicht
Dieser Abschnitt deines Businessplans sollte zwei grundlegende Fragen beantworten: Wer bist du und was willst du tun? Hiermit soll dargestellt werden, warum du dich in deinem Geschäft engagierst, warum du anders bist, was für dich spricht und warum du eine gute Möglichkeit für Investor:innen darstellst.
Auch wenn nur du diese Details zu Gesicht bekommen wirst, ist das Ganze trotzdem eine sinnvolle Übung. Es ist eine Gelegenheit, einige der immateriellen Aspekte deines Unternehmens zu Papier zu bringen, so z. B. deine Prinzipien, Ideale und kulturellen Leitlinien. Hier sind einige der Komponenten, die du in deine Unternehmensübersicht aufnehmen solltest:
- Deine Unternehmensstruktur (Einzelunternehmen, eine GmbH, eine Kommanditgesellschaft oder eine andere Gesellschaftsform)
- Die Art deines Unternehmens (Was verkaufst du?)
- Deine Branche
- Vision, Leitbild und Werte deines Unternehmens
- Hintergrundinformationen zu deinem Unternehmen oder deiner Geschichte
- Geschäftsziele, sowohl kurz- als auch langfristig
- Dein Team, einschließlich der Schlüsselpersonen und deren Gehälter
Lesetipp: Um deine Geschäftsidee zu verwirklichen, kannst du deine Wochenenden nutzen! Wir zeigen dir, wie du das am besten anstellst.
Einige dieser Punkte sind Tatsachenaussagen. Andere hingegen erfordern ein wenig mehr Überlegung, besonders wenn es um die Vision, das Leitbild und die Werte deines Unternehmens geht.
Dies sind die Dinge, die den Kern deines Unternehmens ausmachen – warum dein Unternehmen existiert, was du zu erreichen hoffst und wofür du stehst.
Um deine Werte zu definieren, solltest du an alle Personen denken, denen gegenüber dein Unternehmen verantwortlich ist, einschließlich Eigentümer:innen, Mitarbeitende, Dienstleisterinnen und Dienstleister sowie Kund:innen und Investor:innen. Überlege dir nun, wie du mit jedem von ihnen interagieren bzw. kooperieren möchtest. Wenn du aus diesen Überlegungen eine Liste erstellst, sollten sich deine Werte nach und nach herauskristallisieren.
Sobald du dir dann über deine Werte im Klaren bist, kannst du auch ein Leitbild verfassen. Dieses Leitbild sollte überzeugend erklären, warum dein Unternehmen existiert, und dabei nicht länger als ein einziger Satz sein.
Das Leitbild von Shopify lautet beispielsweise „E-Commerce besser machen – für alle Beteiligten“. Es ist das „Warum“ hinter allem, was wir tun, und klar genug, dass es keiner weiteren Erklärung bedarf.
Welche Auswirkungen hat dein Unternehmen auf die Welt, wenn du deine Vision erreicht hast?
Als Nächstes erstellst du deine Vision: Welche Auswirkungen hat dein Unternehmen auf die Welt, wenn du deine Vision erreicht hast? Formuliere diese Auswirkungen als Behauptung und beginne die Aussage mit „Wir werden“. Die Beschreibung deiner Vision kann im Gegensatz zu deinem Leitbild länger als ein einziger Satz sein. Versuche aber, es auf maximal drei Sätze zu beschränken. Die besten Leitbilder sind kurz und prägnant.
Schließlich sollte deine Unternehmensübersicht sowohl kurz- als auch langfristige Ziele enthalten. Kurzfristige Ziele sollten in der Regel innerhalb des nächsten Jahres erreichbar sein, während ein bis fünf Jahre ein gutes Zeitfenster für langfristige Ziele sind. Achte darauf, dass du deine Ziele nach dem S.M.A.R.T-Prinzip entwickelst: Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch und Terminierbar.
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Marktanalyse
Es ist keine Übertreibung: Dein Markt kann dein Unternehmen zum Erfolg führen oder spektakulär scheitern lassen. Wähle das richtige Marktumfeld für deine Produkte, einen mit vielen Kunden:innen, die dein Produkt verstehen und brauchen. Das ist eine solide Basis auf dem Weg zum Erfolg. Wenn du den falschen Markt oder den falschen Zeitpunkt wählst, hast du ein Problem und wirst im schlimmsten Fall um jeden einzelnen Verkauf kämpfen müssen.
Die Marktanalyse ist ein wichtiger Teil deines Businessplans – unabhängig davon, ob ihn jemand anderes außer dir zu Gesicht bekommen wird.
Aus diesem Grund ist die Marktanalyse ein wichtiger Teil deines Businessplans – unabhängig davon, ob ihn jemand anderes außer dir zu Gesicht bekommen wird. Du solltest einen Überblick darüber geben, wie groß der Markt für deine Produkte ist, eine Analyse der Marktposition deines Unternehmens aufstellen und dir einen Überblick über die Wettbewerbslandschaft verschaffen. Eine gründliche Recherche, die deine Schlussfolgerungen unterstützt, ist wichtig, um Investorinnen und Investoren zu überzeugen und deine eigenen Annahmen zu bestätigen.
Lesetipp: Lerne von deiner Konkurrenz! Wie du online Wettbewerber:innen analysieren kannst, liest du hier.
Wie groß ist dein potenzieller Markt?
Das Marktpotenzial ist eine Schätzung, wie viele Personen dein Produkt möglicherweise kaufen könnten. Während es spannend ist, sich himmelhohe Verkaufszahlen vorzustellen, solltest du so viele unabhängige Daten wie möglich heranziehen, um damit dein geschätztes Marktpotenzial zu validieren. Dies kann ein durchaus einschüchternder Prozess sein. Deshalb haben wir nachfolgend einige hilfreiche Tipps zusammengestellt, die dir bei deinen Recherchen eine Hilfe sein sollten:
- Verstehe dein ideales Kundenprofil, insbesondere in Bezug auf die demografische Entwicklung. Wenn du beispielsweise Millennials in Deutschland ansprechen möchtest, könntest du zunächst nach amtlichen Daten über die Größe dieser Gruppe suchen. Du könntest dir auch die prognostizierten Veränderungen deiner Zielgruppe in den nächsten Jahren ansehen.
- Recherchiere relevante Branchentrends. Wenn dein Produkt für Rentner:innen bestimmt ist, solltest du Daten darüber recherchieren, wie viele Menschen in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand gehen werden. Außerdem solltest du dir alle Daten über das Kaufverhalten dieser Gruppe anschauen. Wenn du Fitnessgeräte verkaufst, könntest du dir Trends bei der Mitgliedschaft im Fitnessstudio und die allgemeine Gesundheit und Fitness deiner Zielgruppe oder der gesamten Bevölkerung ansehen. Schließlich solltest du nach Daten darüber suchen, ob deine Branche in den nächsten Jahren wachsen oder eher schrumpfen wird.
- Entwickle fundierte Schätzungen. Eines ist klar: Du wirst nie vollständige Informationen über die Größe deines adressierbaren Marktes haben. So sollte es dein Ziel sein, deine Schätzungen auf so viele überprüfbare Datenpunkte wie nötig zu stützen, um eine fundierte Schätzung zu ermöglichen.
Einige Quellen, die für Marktdaten herangezogen werden können, sind staatliche Statistikbehörden, Industrieverbände, akademische Forschung und angesehene Informationsanbieter:innen, die über deine Branche berichten.
Lesetipp: In diesem Leitfaden erfährst du, wie du eigenen Schmuck herstellen und verkaufen kannst und wie du den Grundstein für dein eigenes Schmuck-Business legst!
SWOT-Analyse
Eine SWOT-Analyse betrachtet deine Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Was sind die besten Dinge an deinem Unternehmen? Worin bist du nicht ganz so gut? Welche Markt- oder Branchenverschiebungen kannst du nutzen und in Chancen verwandeln? Gibt es externe Faktoren, die deine Erfolgschancen gefährden?
Diese Aufschlüsselungen werden oft als Raster dargestellt, wobei die Gliederungspunkte in jedem Abschnitt die wichtigsten Infos hervorheben. Somit kannst du dir das Formulieren umfangreicher Absätze an dieser Stelle ersparen. Stärken und Schwächen (beides unternehmensinterne Faktoren) werden zuerst aufgelistet, Chancen und Risiken folgen in der nächsten Reihe. Mit dieser visuellen Präsentation können deine Leserinnen und Leser schnell die positiven und negativen internen und externen Faktoren erkennen, die sich auf dein Unternehmen auswirken können.
Hier ist ein Beispiel.
Stärken
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Schwächen
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Chancen
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Risiken
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Wettbewerbsanalyse
Es gibt drei übergeordnete Faktoren, über die du dein Unternehmen im Wettbewerb differenzieren kannst:
- Kostenführerschaft. Durch das Anbieten niedrigerer Preise als die meisten deiner Wettbewerber:innen kannst du deine Gewinne maximieren.
- Differenzierung. Dein Produkt oder deine Dienstleistung unterscheidet sich von den derzeitigen Kostenführern in deiner Branche. Du setzt darauf, dich durch deine Einzigartigkeit abzuheben.
- Segmentierung. Du konzentrierst dich auf einen sehr spezifischen Zielmarkt oder eine Nische und darauf, dich zunächst bei einem kleineren Publikum zu etablieren, bevor du dann die Erschließung breiterer Märkte in Angriff nimmst.
Um zu erkennen, welche die für dich beste Lösung ist, musst du sowohl dein Unternehmen als auch die Wettbewerbslandschaft verstehen.
Du wirst immer im Wettbewerb stehen, auch mit einem noch so innovativen Produkt. Deshalb ist es wichtig, einen Überblick über die Wettbewerbslandschaft in deinen Businessplan aufzunehmen. Wenn du in einen etablierten Markt einsteigst, solltest du eine Liste einiger weniger Unternehmen hinzufügen, die du als direkte Konkurrent:innen betrachtest. Außerdem solltest du herausarbeiten, wie du dich, deine Produkte und dein Business von dieser Konkurrenz absetzen möchtest.
Im Markt wirst du immer mit Wettbewerb zu tun haben, auch mit einem noch so innovativen Produkt.
Nehmen wir an, dass du Schmuck verkaufst. Deine Wettbewerbsdifferenzierung könnte sich dadurch auszeichnen, dass du, im Gegensatz zu vielen High-End-Konkurrent:innen, einen Prozentsatz deiner Gewinne an eine renommierte Wohltätigkeitsorganisation spendest oder Einsparungen an deine Kundschaft weitergibst.
Wenn du in eine Marktsituation einsteigst, in dem sich direkte Wettbewerber:innen nicht leicht identifizieren lassen, solltest du deine indirekte Konkurrenz berücksichtigen – Unternehmen, die Produkte anbieten, die deine ersetzen. Nehmen wir an, du verkaufst ein neues Küchengerät. In diesem Fall wäre es einfach zu sagen, dass du keine Konkurrenz hast, weil dein Produkt neu ist. Überlege dir, was deine potenziellen Kundinnen und Kunden aktuell tun, um die gleichen Probleme zu lösen, die dein Produkt löst.
Produkte und Dienstleistungen
Deine Produkte oder Dienstleistungen werden in den meisten Bereichen deines Businessplans eine wichtige Rolle spielen. Du solltest jedoch einen speziellen Abschnitt vorsehen, der wichtige Details dazu beschreibt. Wenn du viele verschiedene Artikel verkaufst, kannst du allgemeinere Informationen zu deinen einzelnen Produktlinien bereitstellen. Verkaufst du dagegen nur einige wenige Produkte, solltest du detailliertere Auskünfte zu jedem davon angeben.
Lesetipp: In diesem Beitrag erfährst du, wie du für deinen Onlineshop Produkte finden kannst.
Kundensegmentierung
Dein idealer Kunde bzw. deine ideale Kundin, auch bekannt als dein Zielmarkt, ist die Grundlage deines Marketingplans – wenn nicht sogar für deinen Businessplan als Ganzes. Wann immer du strategische Entscheidungen triffst, solltest du diese Person im Hinterkopf behalten. Darum ist das Verständnis deiner idealen Kundschaft so wichtig und deshalb solltest du auch sein Profil in deinen Businessplan aufnehmen.
Lesetipp: Sinus Milieus sind ein Weg, die eigene Zielgruppe zu identifizieren und gezielt anzusprechen.
Um einen ganzheitlichen Überblick über deine idealen Kund:innen zu erhalten, solltest du zunächst eine Reihe allgemeiner und spezifischer demografischer Merkmale beschreiben. Eine Kundensegmentierung umfasst dabei häufig folgende Informationen:
- Wo sie leben
- Ihre Altersgruppe
- Ihr Bildungsniveau
- Gängige Verhaltensmuster
- Wie sie ihre Freizeit verbringen
- Wo sie arbeiten
- Welche Technologie sie nutzen
- Wie viel sie verdienen
- Wo sie häufig beschäftigt sind
- Ihre Werte, Überzeugungen oder Meinungen
Diese Informationen variieren je nachdem, was du verkaufst. Du solltest aber in jedem Fall spezifisch genug sein, dass zweifellos klar ist, wen du erreichen möchtest und wie du deine Entscheidungen auf Basis dieser Zielkund:innen und deren Eigenschaften getroffen hast.
Zum Beispiel haben Studierende andere Interessen, Einkaufsgewohnheiten und ein anderes Preisempfinden als 50-jährige Manager:innen in einem Dax-Konzern. Je nachdem, welcher dieser beiden Personen dein idealer Kunde bzw. deine ideale Kundin ist, würden dein Businessplan und deine Entscheidungen sehr unterschiedlich aussehen.
Marketingplan
Deine Marketingaktivitäten leiten sich direkt von deiner idealen Kundschaft ab. Dein Plan sollte deine aktuellen Entscheidungen und deine zukünftige Strategie beschreiben, mit einem Fokus darauf, wie und warum deine Ideen für deine idealen Kund:innen geeignet sind. Wenn du beispielsweise stark in Anzeigen auf Instagram investieren möchtest, solltest du analysieren, ob Instagram eine für dein Publikum relevante Plattform ist. Falls nicht, könnte dies ein Zeichen dafür sein, deinen Marketingplan zu überdenken.
Lesetipp: Wir zeigen dir, was sich hinter einem guten Marketing-Mix verbirgt!
Die meisten Marketingpläne enthalten Auskünfte zu vier Themenbereichen. Wie viele Details du für jeden einzelnen davon einbringst, hängt sowohl von deinem Unternehmen als auch von der Zielgruppe deines Businessplans ab.
- Wie viel kosten deine Produkte und warum hast du dich für diesen Preispunkt entschieden?
- Was verkaufst du und wie differenzierst du es im Markt?
- Wie sollen deine idealen Kund:innen von deinen Produkten erfahren?
- Wo wirst du deine Produkte verkaufen?
Du willst mehr über Affiliate Marketing wissen? Dieser Beitrag bietet dir mehr Informationen!
Die Bewerbung deiner Idee wird wahrscheinlich der Hauptteil deines Plans sein, da du hier leichter in taktische Details eintauchen kannst. Aber auch die anderen drei Bereiche sollten zumindest kurz abgedeckt werden – jeder davon ist ein wichtiger strategischer Hebel in deinem Marketing-Mix.
Logistik und Betriebsplan
Logistik und Betrieb sind die Abläufe, über die du deine Ideen letztendlich verwirklichen wirst. Auch wenn du einen Businessplan lediglich für deine eigenen Planungszwecke schreibst, ist dies immer noch ein wichtiger Abschnitt. Natürlich muss er in diesem Fall nicht den gleichen Detaillierungsgrad aufweisen, wie es bei einem Pitch an Investor:innen oder Banken der Fall wäre.
Decke alle Teile deines geplanten Betriebs ab, einschließlich:
- Lieferant:innen. Woher beziehst du die Rohstoffe, die du für die Produktion benötigst bzw. wo werden deine Produkte hergestellt?
- Produktion. Wirst du deine Produkte herstellen, fertigen lassen, im Großhandel vertreiben oder per Dropshipping versenden? Wie lange dauert es, bis deine Produkte produziert und an dich ausgeliefert werden? Wie wirst du mit der Hauptsaison oder einem unerwarteten Nachfrageanstieg umgehen? Kannst du Dropshipping-Anbieter:innen wie AliExpress für deine Produkte einsetzen?
- Einrichtung. Wo werden du und deine Teammitglieder arbeiten? Planst du physische Verkaufsflächen? Falls ja, wo?
- Ausrüstung. Welche Tools und Technologien benötigst du, um betriebsbereit zu sein? Dazu gehört alles – vom Computer bis zur Glühbirne und alles dazwischen.
- Versand und Fulfillment. Wirst du alle Fulfillment-Aufgaben intern erledigen oder einen externen Dienstleister bzw. eine Dienstleisterin einsetzen?
- Inventar. Wie viel Inventar wirst du beziehen und wo wirst du es lagern? Wie wirst du bei Bedarf an Partner:innen versenden und wie wirst du den ein- und ausgehenden Bestand verfolgen?
Lade dir hier die Übersicht aller Fulfillment-Anbieter:innen herunter und vergleiche alle Features, die dir zur Verfügung stehen:
Dieser Abschnitt sollte deinen Leser:innen signalisieren, dass du über ein gutes Verständnis deiner Lieferkette und solide Notfallpläne zur Absicherung gegen potenzielle Unsicherheiten verfügst. Wenn du selbst der Leser bzw. die Leserin bist, sollte es dir eine Grundlage für das Treffen anderer wichtiger Entscheidungen geben, so z. B. wie du die Preisgestaltung für deine Produkte vornimmst, um deine Kosten zu decken, und zu welchem Zeitpunkt du das Erreichen der Gewinnschwelle planst.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie Geld verdienen mit Dropshipping funktioniert.
Finanzplan
Egal, wie großartig deine Idee ist, unabhängig von Aufwand, Zeit und Geld, lebt oder stirbt ein Unternehmen aufgrund seiner finanziellen Machbarkeit. Am Ende des Tages wollen die Menschen mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, von dem sie erwarten, dass es auf absehbare Zeit tragfähig ist.
Der Detaillierungsgrad deines Finanzplans hängt von deiner Zielgruppe und deinen Zielen ab. In der Regel solltest du jedoch drei wichtige Aspekte deiner Finanzen berücksichtigen: eine Gewinn- und Verlustrechnung, eine Bilanz und eine Kapitalflussrechnung. Außerdem könnte es angebracht sein, Finanzprognosen einzubeziehen.
Hier ist eine tabellarische Vorlage (auf Englisch), die alles enthält, was du für die Erstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Kapitalflussrechnung benötigst, einschließlich einiger beispielhafter Zahlen.
Lesetipp: In diesem Guide haben wir für dich zusammengestellt, wie mit AliExpress Dropshipping funktioniert.
Gewinn- und Verlustrechnung
Deine Gewinn- und Verlustrechnung ist so konzipiert, dass die Leser:innen einen Überblick über deine Einnahmequellen und Ausgaben über einen bestimmten Zeitraum erhalten. Anhand dieser beiden Informationen kann er das wichtige Endergebnis oder den Gewinn / Verlust deines Unternehmens für diesen Zeitraum ablesen. Wenn du dein Business noch nicht gestartet hast, kannst du eine Prognose mit den gleichen Daten zusammenstellen.
Bilanz
Deine Bilanz gibt einen Überblick darüber, wie viel Eigenkapital du in deinem Unternehmen hast. Auf der einen Seite führst du dein gesamtes Betriebsvermögen (was du besitzt) und auf der anderen Seite alle Verbindlichkeiten (was du schuldig bist) auf. Dies bietet eine Momentaufnahme des Eigenkapitals deines Unternehmens und wird wie folgt berechnet:
Kapitalflussrechnung (Cash Flow)
Deine Kapitalflussrechnung ähnelt deiner Gewinn- und Verlustrechnung, mit einem wichtigen Unterschied: Sie berücksichtigt, wann Einnahmen erzielt und wann Ausgaben bezahlt werden.
Wenn der eingehende Geldbetrag größer ist als der ausgehende, ist dein Cashflow positiv. Wenn das umgekehrte Szenario zutrifft, ist dein Cashflow negativ. Im Idealfall lässt sich mit deiner Kapitalflussrechnung feststellen, wann der Kassenstand niedrig ist, wann du einen Überschuss haben könntest und in welchen Situationen du einen Notfallplan benötigen könntest, um dein Unternehmen mit externem Kapital liquide zu halten.
Eine Prognose deiner Kapitalflussrechnung kann dabei sehr hilfreich sein, um Lücken oder negative Cashflows zu identifizieren und den Betrieb bei Bedarf anzupassen. Hier findest du einen vollständigen Leitfaden zur Erstellung von Cashflow-Prognosen (auf Englisch) für dein Business.
Lade alle drei Vorlagen herunter, um diese Finanzberichte für deinen Businessplan zu erstellen.
So schreibt man einen Businessplan: Die besten Tipps
Wenn du einen Businessplan erstellen möchtest, solltest du ein paar wichtige Dinge beachten. Das sind die wichtigsten Tipps:
- Kenne dein Publikum. Wenn du weißt, wer deinen Plan lesen wird (auch wenn du ihn nur für dich selbst schreibst), kannst du die Sprache und die Detailgenauigkeit darauf zuschneiden. So kannst du auch gewährleisten, dass du die wichtigsten Informationen berücksichtigst und herausfinden, wann du Abschnitte auslassen solltest, die nicht so wirkungsvoll sind.
- Setze dir ein klares Ziel. Wenn dein Ziel darin besteht, dir eine Finanzierung für dein Business zu sichern, anstatt einen Plan lediglich für dich selbst oder dein Team auszuarbeiten, dann musst du einen deutlich umfangreicheren Businessplan vorlegen.
- Investiere Zeit in die Recherche. Die Abschnitte deines Businessplans werden in erster Linie durch deine Ideen und Visionen bestimmt. Einige der wichtigsten Informationen, die du einbeziehen musst, beruhen auf Recherchen aus unabhängigen Quellen. Hier geht es darum, zu verstehen, ob es eine Nachfrage nach deinen Produkten gibt und wer ähnliche Produkte oder Dienstleistungen verkauft.
- Halte es kurz und knapp. Egal für wen du auch schreibst, dein Businessplan sollte kurz und verständlich sein – im Allgemeinen nicht länger als 15 bis 20 Seiten. Falls du zusätzliche Dokumente hast, die deiner Ansicht nach für dein Publikum und die Vermittlung deiner Vision wertvoll sein könnten, solltest du sie als Anhang hinzufügen.
- Halte Ton, Stil und Stimme einheitlich. Dies lässt sich am besten bewerkstelligen, indem eine einzelne Person den Plan verfasst oder zumindest genügend Zeit für die gründliche Nachbearbeitung des Businessplans einkalkuliert wird.
Typische Fehler, die du vermeiden solltest
Es gibt eine Vielzahl von Informationen und Hilfestellungen im Netz, wenn du einen Businessplan erstellen willst. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass grundlegende Daten fehlen, Standardfloskeln verwendet werden oder zu viel um den heißen Brei geredet wird. Wir zeigen dir typische Fehler, die du bei der Businessplanerstellung vermeiden solltest.
#1 Die Grundlagen sitzen nicht
Auf die Gefahr hin, dass wir zu penibel wirken: Die Grundlagen sollten unbedingt sitzen und verstanden werden. Sowohl (betriebswirtschaftliche) Fachbegriffe als auch die Daten im Businessplan sollten richtig verwendet und interpretiert werden. Nichts ist schlimmer, als mit Unkenntnis den Leser:innen einen falschen Eindruck der eigenen Kompetenz zu vermitteln. Es geht zwar um deine Businessidee, aber du stehst als Gründer:in ebenso im Fokus.
#2 Zu viel Produkt, zu wenig Mensch
Fehler Nummer 1 führt uns direkt zum nächsten Punkt - der fehlende Fokus auf den menschlichen Aspekt. Häufig werden richtigerweise die Idee und das Produkt sowie dessen Vorteile und Vorzüge umfassend beschrieben. Bedenke aber, dass dein Geschäftsmodell vor allem bei deinen Kund:innen ankommen muss. Versteht die Kundschaft das Produkt? Ist der Kundennutzen spezifisch und sofort ersichtlich? Setze unbedingt auch die Kundenbrille bei deinen Überlegungen auf und fokussiere dich nicht zu stark nur auf die Idee.
Außerdem hilft die beste Idee nichts, wenn sie nicht von fachkundigen Gründer:innen und Teammitgliedern umgesetzt wird. Ebenso wichtig wie deine Idee ist die Darstellung deiner eigenen Fähigkeiten und die deines Teams, denn Investor:innen investieren häufig nicht nur in die Idee, sondern in die Menschen dahinter.
#3 Keine Aussagen zur Kundengewinnung und -bindung
Wo wir gerade beim Thema Kund:innen sind. Wenn du in die Selbstständigkeit starten willst und einen Businessplan aufsetzt, solltest du dir intensiv Gedanken zur Kundengewinnung machen. Oftmals ist der Weg zu den ersten Kund:innen lang. Dein Marketingplan sollte das Thema Vertrieb nicht unterschätzen und klar aufzeigen, wie du deine Kundschaft erreichen und an dein Unternehmen binden willst.
#4 Muster einfach übernehmen
Im Internet gibt es unzählige Vorlagen für Businesspläne. Auch in unserem Beitrag findest du eine Hilfestellung für den Start. Vermeide aber unbedingt, Mustertexte und Standardformulierungen einfach so zu übernehmen. Sieh diese Vorlagen eher als Inspiration und Gliederungshinweis an. Dein Businessplan sollte individuell auf dein Unternehmen zugeschnitten sein. Achte außerdem auf saubere Rechtschreibung und nutze zur Not zusätzliche Software-Unterstützung oder Hilfe im Bekanntenkreis, um deine Texte checken zu lassen und Fehler zu vermeiden.
#5 Der Teufel steckt im Detail
Natürlich bist du von deiner Idee vollends überzeugt. Allerdings solltest du dich intensiv mit dem Umfeld deines Unternehmens beschäftigen. Das heißt, eine umfassende Marktforschung und tiefgreifende Analysen sind Pflicht. Keine Wettbewerber:innen in deiner Nische ersichtlich? Keine Zielgruppe definiert? Werbung ohne Konzept wird die Kundengewinnung schon richten? Das wird bei Investor:innen ebenso die Alarmglocken schrillen lassen wie eine zu optimistische Finanzplanung und ein zu gering veranschlagter Kapitalbedarf. Eine realistische Analyse und detaillierte Planung ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Start ins Geschäftsleben.
Lesetipp: Rechnung schreiben einfach erklärt. Wir zeigen dir die Grundlagen der Rechnungserstellung.
Bereit für die Gründung: Businessplan präsentieren
Sobald du deinen Businessplan fertiggestellt hast, kannst du ihn an passende Adressat:innen schicken. Um deinen Erfolg zu steigern, haben wir dir hier noch ein paar nützliche Hinweise für dein Geschäftsplan-Marketing zusammengefasst:
- Hole Feedback ein: Bevor du deinen Businessplan an Banken oder Investor:innen schickst, solltest du Freund:innen oder Bekannte deinen Plan lesen lassen. Oft lassen sich so Unklarheiten oder Widersprüche erkennen. So hast du die Möglichkeit, weiter an deinem Geschäftsplan zu feilen.
- Vertraulichkeitshinweis: In deinen Plan gehört unbedingt ein Vertraulichkeitshinweis. Zusätzlich dazu kann eine Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA – Non-Disclosure Agreement) durch den Empfänger bzw. die Empfängerin unterzeichnet werden.
- Pitch Deck und Unternehmenspräsentation: In den meisten Fällen erfolgt der Erstkontakt mit Kapitalgeber:innen nicht mit dem gesamten Business- und Finanzplan. Die wichtigsten Informationen werden stattdessen in einer Unternehmenspräsentation zusammengestellt. Wenn diese den Investor:innen gefallen, wird im nächsten Schritt der fertige Businessplan versendet.
- Bankgespräch: Vor deinem Bankgespräch erhält der zuständige Bankmitarbeiter bzw. die Bankmitarbeiterin deinen Geschäftsplan. Erst im Gespräch geht es dann um weitere Details. Daher ist die Vorbereitung auf das Gespräch extrem wichtig. Dir müssen alle Einzelheiten des Plans bekannt sein, um schnell die richtigen Antworten zu liefern.
- Die richtige Präsentation: Präsentierst du dein Vorhaben einem Publikum, solltest du nicht nur aus deinem Businessplan vorlesen. Es geht in der Regel eher um einen kurzen Vortrag in freier Rede oder Powerpoint-Präsentation. Probe daher deinen Vortrag vor Freund:innen oder Mitarbeiter:innen und vermeide es, vom Zettel abzulesen.
- Investorensuche im Ausland: Die Suche nach geeigneten Kapitageber:innen führt oft schnell ins Ausland. Daher solltest du bei möglichen notwendigen Übersetzungen deines Geschäftsplans unbedingt ein Übersetzungsbüro hinzuziehen, damit keine Missverständnisse aufkommen.
Lass dich von möglichen Absagen nicht entmutigen, diese gehören bei der Suche nach Investor:innen einfach dazu. Eine Absage ist in der Regel keine Bewertung deiner Person oder deines Unternehmenskozepts und Feedback kann dir helfen, deinen Geschäftsplan kontinuierlich zu verbessern.
Planung als solide Grundlage für dein Wachstum
Ein Businessplan kann dir helfen, klare, bewusste Entscheidungen für dein Unternehmen zu treffen, auch wenn du dich damit vielleicht gar nicht an Investor:innen wenden wirst. Außerdem kannst du damit Lücken in deiner Vision erkennen, bevor sie zu echten Problemen werden. Egal, ob du einen Businessplan für eine neue Online-Geschäftsidee, ein Einzelhandelsgeschäft oder für den Ausbau deines derzeitigen Unternehmens geschrieben hast, hast du jetzt einen umfassenden Leitfaden und alle nötigen Infos, um mit der Arbeit an der nächsten Phase deines Business zu beginnen.
Illustrationen von Rachel Tunstall.
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Häufig gestellte Fragen zum Businessplan
Was gehört alles in einen guten Businessplan?
1. Zusammenfassung
2. Unternehmensübersicht
3. Businessidee inkl. Vorstellung von Produkten und Dienstleistungen
4. Marktanalyse
5. Marketingplan
6. Logistik und Betriebsplan
7. Finanzplanung